Der Traum vom neuen Bad, das keine Wünsche offen lässt, ist aktuell bei vielen sehr präsent. Großzügig angelegt sollte es sein, mit viel Stauraum und dennoch leicht zu putzen. Ein Ort zum Wohlfühlen für die ganze Familie, der zwischendurch mal eine kleine Auszeit vom Alltag ermöglicht. All das kann ein richtig gut durchdachtes und vom Profi geplantes Bad. Wichtig ist, es von Anfang an richtig zu machen, anstatt auf Oberflächenkosmetik zu setzen. Welche Fallstricke es bei der Neugestaltung eines Badezimmers gibt und wo man besonders hinschauen sollte, verrät Matthias Marvan, einer der beiden Geschäftsführer der Ing. Marvan GmbH.
Was kann man beim Erneuern des Badezimmers alles falsch machen?
Ein Badezimmer wird durchschnittlich 2-3 Mal im Leben erneuert. Dazwischen liegen also viele Jahre, etwa 25-30 Jahre um genau zu sein, in denen sich die Bedürfnisse ändern können. Wer ein Bad plant, sollte daher an die Zukunft denken. Plane ich eine Familie? Wie viele Personen sollen das Bad künftig benützen? Oder bin ich vielleicht im gehobenen Alter und sollte mein Bad daher vorsichtshalber seniorengerecht andenken?
Oft wird auch am falschen Fleck gespart. Beispielsweise werden aus Kostengründen alte brüchige Leitungen in der Mauer belassen, oder veraltete Technik wird nicht ersetzt. Das ist in vielen Fällen auf Dauer nicht nur teuer, insbesondere wenn wir an alte Stromfresser denken, sondern auch gefährlich. Ein Wasserrohrbruch ist kein Spaß.
Und dann gibt es noch die Do-It-Yourself-Bewegung. Das nötige Fachwissen für die Sanierung eines Badezimmers wird leider oftmals unterschätzt.
Wenn man sein Bad schon neu macht, was sollte dann – aus Sicht des Fachmanns - auf keinen Fall fehlen?
Sehr wichtig sind gut funktionierende Abflüsse mit ausreichendem Gefälle. Der Nassbereich muss normgerecht isoliert sein. Und gute Mischer, oder noch besser Thermostat-Armaturen, sollten auch auf keinen Fall fehlen.
Was genau bedeutet „das Bad neu machen“ eigentlich? Wo fängt das an?
Das kommt auf das vorhandene Badezimmer und die Gegebenheiten an. Im Altbau beginnt das meist schon bei den Leitungen. Sowohl Abfluss und Wasser als auch Elektroleitungen, bis hin zur Beleuchtung, sollten gut angeschaut und im Bedarfsfall saniert werden.
Wenn der Hintergrund, damit meine ich sämtliche Leitungen, stimmt, kommt es zur Sanierung des Sichtbaren im Badezimmer: Von der Einrichtung bis zur Neuverfliesung.
In vielen Fällen, insbesondere wenn sich die Bedürfnisse des Badbesitzers ändern, reicht eine Teilsanierung. Darunter verstehen wir den Umbau der Wanne auf eine möglichst bodenebene Dusche. Oder den Einbau einer Tür in die bestehende Badewanne. Kombiniert mit Haltegriffen, rutschfesten Matten oder Anti-Rutsch-Beschichtung in der Wanne wird das Bad auf diese Weise sehr schnell in ein seniorengerechtes Bad verwandelt. Und die Gefahr, auszurutschen und einen Unfall zu erleiden, wird deutlich reduziert.
Wie viel Geld sollte man für das Erneuern des Bades einplanen?
Das hängt stark davon ab, was man will. Ähnlich wie beim Autokauf mit verschiedenen Ausführungen gibt es auch in Sachen Badezimmer großen Spielraum. Für eine Komplettsanierung sollte man mit rund 10.000 Euro kalkulieren, eine Teilsanierung kommt durchschnittlich auf 5.000 Euro. Der Preis für die Wannentür samt Einbau liegt bei unter 3.000 Euro.
Wo kann man sinnvoll sparen?
Hohes Sparpotential gibt es bei den Fliesen, hier gibt es große Preisunterschiede. Ebenso beim Dekor. Luxusausstattung wie vergoldete Seifenhalter sind kein Muss oder können nachträglich angeschafft werden, wenn man das mag.
Sinnvoll sparen kann man nur langfristig, indem man auf Qualitätsware setzt, die lange hält und im Bedarfsfall repariert werden kann. Ein heißer Tipp ist, auf einen isolierten Speicher zu setzen und sich vom alten Stromfresser zu verabschieden.
Wenn man die Sanierung an den Fachmann übergibt, wie lange dauert es bis zum fertigen Bad?
Wir bieten alle Arbeiten aus einer Hand an und sind somit sehr schnell und flexibel. Für ein komplettes Bad muss man mit etwa 5-7 Werktagen rechnen, eine Teilsanierung dauert 1-3 Werktage. Am schnellsten geht der Einbau einer Tür in die eigene Wanne, das dauert nur 1 Arbeitstag, und am nächsten Tag kann schon wieder gebadet werden.
Woran erkennt man denn eigentlich, dass es Zeit für ein neues Bad ist?
Da gibt es viele Anzeichen. Eine rostige Wanne beispielsweise, tropfende oder stark verkalkte Armaturen, kaputte Abflüsse, Wasserflecken in der Wand, lockere oder vielleicht sogar schon herabfallende Fliesen. Oberflächen, die Sprünge haben oder trotz putzen nur noch matt sind. Und Alarmstufe rot besteht, wenn sich Schimmel oder Rost ausbreiten.