Pflanzen im Badezimmer

Saftig grüne Pflanzen lassen das Badezimmer nicht nur wohnlicher und hübscher erscheinen. Sie reinigen die Luft, sind eine beruhigende Wohltat fürs Auge und bei der richtigen Wahl sogar pflegeleicht. Doch welches Gewächs kommt mit den extremen Bedingungen im Badezimmer gut klar? Worauf gilt es aufgrund der besonderen Lichtverhältnisse und hohen Luftfeuchtigkeit gezielt zu achten? Und hält es das frische Grün auch in einem Badezimmer ohne Fenster aus? Wir verraten es Ihnen.

Gut gewählt ist halb gewonnen

Es braucht nicht unbedingt einen grünen Daumen, damit Pflanzen im Badezimmer gedeihen und ihre volle Pracht entwickeln können. Wer sich gut beraten lässt oder sich selbst schlau macht, trifft garantiert die richtige Wahl und wird lange Zeit Freude damit haben. Ein Blick auf die natürliche Wachstumsumgebung der Pflanze gibt bereits eine erste gute Orientierung. Kakteen beispielsweise, die ihren Ursprung in der Wüste habe, werden im nassen Bad eine sehr geringe Lebensdauer haben. Farne hingegen, im Urwald zu Hause, sind hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt und wachsen zudem in Bodennähe, wo sie nur wenig Licht abbekommen. Damit sind sie optimal auf die in den meisten Bädern vorherrschenden Luft- und Lichtverhältnisse vorbereitet.

Gut gewählt sollte nicht nur die Pflanze selbst sein, sondern auch ihr künftiger Standort. Manche mögen es sehr hell, vertragen aber keine direkte Sonne, andere gedeihen wunderbar im Schatten. Manche mögen keine Zugluft, während andere etwas Luftbewegung unbedingt brauchen. Die Gießmenge sollte der Luftfeuchtigkeit auf jeden Fall angepasst werden. Manchmal ist sogar die Luftfeuchtigkeit allein schon ausreichend. Sollte ihre sorgfältig ausgewählte Badpflanze also in punkto Wachstum einfach nicht in die Gänge kommen oder schlimmer, vielleicht sogar braun werden oder alles hängen lassen, dann könnte das Umstellen an einen anderen Platz oder das Überdenken der Gießgewohnheit vielleicht Abhilfe schaffen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die zum Erfolg führen.

Gute Bad-Pflanzen

Die Liste jener fürs Bad geeigneten Pflanzen ist länger als man vermuten würde. Wohl fühlt sich beispielsweise das Einblatt, das übrigens zu den besten luftreinigenden Pflanzen überhaupt zählt. Auch die Bromelie, der Zimmerefeu und der Ficus benjamina bevorzugen hohe Luftfeuchtigkeit und sind daher im Bad genau richtig. Extrem robust und genügsam ist beispielsweise auch die Glücksfeder. Selbst Orchideen finden es toll im Bad – Achtung vor Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung. Eine gute Wahl wäre auch die Schusterpalme. Ihr ungewöhnlicher Name kommt von ihrer früheren Verwendung: Sie war als Dekoration in dunklen Schusterwerkstätten sehr beliebt.

Pflanzen mit dem gewissen Extra

Wer gern frische Luft und dezenten Duft im Bad mag, ist mit Minze sehr gut aufgestellt. Zusätzlich zu ihrer luftreinigenden Wirkung verströmt sie angenehm dezenten Duft und erspart so zugleich Raumdeos und Co. Jasmin ist ebenfalls eine gute Wahl. Auch die Heilpflanze Aloe Vera fühlt sich im Bad wohl. Bei hoher Luftfeuchtigkeit muss die extrem robuste Pflanze nicht einmal gegossen werden. Für den außergewöhnlichen Geschmack lassen sich mit Tillandsien kleine, lebende Kunstwerke schaffen. Sie sind sehr robust und pflegeleicht, benötigen keine Erde, lediglich einen Untergrund zum Festhalten. 2-3-mal in der Woche mit Wasser besprühen und beim Wachsen zusehen.

Härtefall Bad ohne Fenster

„Ohne Licht kein Leben“ gilt leider auch für Pflanzen im Bad. Auch, wenn einige Nachtschattengewächse sich im Bad pudelwohl fühlen, so ganz ohne Licht geht es nicht. Spezielle Lampen können hier Abhilfe schaffen, sind aber nicht für jede Pflanze ausreichend. Wer kein Tageslicht im Bad hat, könnte alternativ auf gut gemachte Kunstpflanzen zurückgreifen. Seidenblumen etwa oder der neueste Trend: Aus Holz gefertigte Blumensträuße. Mit herkömmlichen Plastikblümchen wird man vermutlich nicht sehr lange glücklich sein. Sie sind erstklassige Staubfänger, verblassen schnell und man sieht es ihnen einfach an – ein No-Go für Pflanzenfans.

Problemzone Schimmel in der Erde

Grundsätzlich ist gerade im Badezimmer die Verwendung von Granulat anstelle von Blumenerde zu empfehlen. Letztere ist nämlich sehr anfällig für Nässe bzw. hohe Luftfeuchtigkeit – es kann zur Bildung von Schimmel kommen. Insbesondere dann, wenn nicht richtig gelüftet oder zu viel gegossen wird. Kommt dann auch noch zu wenig Zugluft zum Pflanztopf um die Erde abzutrocknen, freuen sich die Schimmelsporen. Wer dennoch nicht darauf verzichten mag, sollte sich beim Gießen zurückhalten und die Erde regelmäßig auf Schimmelbefall kontrollieren.